Hallo nach Deutschland und wo auch immer irgendwer meinen Blog liest. Ich wünsche euch ein fröhliches Weihnachtsfest. Der Zeit nach zu urteilen werden in Deutschland grad entweder Geschenke ausgepackt oder es wird ordentlich gefuttert. Bei uns in USA passiert noch garnix. Es ist erstens gerade mal 2 Uhr Nachmittags und zweitens gibts die Geschenke erst am 25.12 in der früh. Dennoch geht man am Weihnachtsabend in die Kirche und es gibt lecker Essen.
Bei uns ist alles etwas anders. Meine Gastfamilie feiert Weihnachten mit den Kindern erst am Wochenende da Carol morgen arbeiten muss. Allerdings kommt Ihre Tochter morgen vorbei und macht ein Dinner mit Bekannten zu dem wir ebenfalls eingeladen sind. Heute Abend gehen wir brav in die Kirche und hocken uns danach mit Fred und Carol an den Kamin. Philipp hat alle Zutaten für Glühwein mit gebracht und das Rezept funktioniert. Konnten wir gestern schon testen 
Habe leider noch garnichts über Philipps Ankunft und die ersten Tage hier geschrieben. Es gab einfach zu viel zu erzählen. Er kam am Montag von München aus hier in Atlanta an. Es gab wohl einige Probleme mit der Maschine weshalb der Flug eine halbe Stunde Verspätung hatte. Zum Glück gibt es einen Email Service vom Flughafen der über die Zeiten informiert. Ich wusste also schon beim Aufstehen von der Verspätung. Nachdem ich ihn nicht mit der Metro durch halb Atlanta schicken wollte, hatte ich beschlossen die Tortur auf mich zu nehmen um quer durch die City zum Flughafen zu fahren. Einige Staus später kam ich ca. eine halbe Stunde nach der Ankunftszeit am Airport an. Philipp hatte mir schon per SMS die Ladung bestätigt. Gut, sollte also nicht mehr lange dauern. Ich war damals nach ca. 30 Minuten durch Einreise, Zoll und hatte mein Gepäck. Falsch gedacht. Ca. 2 Stunden später konnte er endlich das Gebäude verlassen. Ich hatte versucht vorm Flughafen zu warten, hatte einen schönen Haltepunkt. Leider wollten mich die Cops mit ihren nervigen Trillerpfeiffen dort nicht. Ich wurde also 2 mal verjagt bis es mir zu blöd wurde. Bin also ins Parkhaus gefahren und hab mich geärgert. Das kostet gerade mal 1$ pro Stunde. Hätte ich also auch gleich machen können …
Egal, Philipp eingesammelt und ab nach Duluth. Kurz das Gepäck ins Haus gebracht und Fred und Carol vorgestellt. Wir hatten schon geplant zusammen ins Outback Steakhouse zu gehen weshalb ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte. Philipp war durch mieses Flugzeugessen in einer ähnlichen Situation. Also auf dorthin und das dickste Verfügbare Steak reingezogen. 20 oz Porterhouse “The Melbourne”. War sehr lecker
Zuhause haben wir uns noch ein paar Bier gegeben und bis 1 Uhr früh gelabert. Musste ja alle Updates aus der Heimat bekommen. In der Nacht rächte sich das dicke Steak jedoch bei mir. Zuerst konnte ich 1 Stunden nicht einschlafen und danach hatte ich zum ersten mal seit Jahren nen extrem eigenartigen Traum. Ich war als Soldat im Vietnamkrieg. Super !! 
Selbst nach 5 mal aufwachen ging er immer weiter. Um 7 Uhr war dann alles vorbei. Ich musste ja noch arbeiten. Ich muss ziemlich fertig von der Nacht ausgesehen haben da Fred mich beim Frühstück fragte ob alles ok ist. Hatte ihm dann von meiner Nacht erzählt und er meinte es kommt vom späten vielen Essen .. Gut, is vorbei.
Der Arbeitstag war recht locker. Hab etwas an meinem Programm weiter gemacht und versucht Philipp per Mail zu erreichen. Keine chance. Später wusste ich auch wieso. Nun, um 4 war der Arbeitstag endlich gelaufen. noch kurz die Ergebnisse des Tages mit meinem Chef besprochen woraufhin er mich fragte wieso ich denn immernoch da bin. Ich solle doch endlich heim und Weihnachten feiern Oke.
Der Heimweg war weniger schön. Scheinbar kaufen die Amis auch alles am letzten Tag. Die Straßen waren gestopft voll. Eine Stunde später und endlich daheim war mir klar wieso Philipp auf keine Mail geantwortet hat. Er hat einfach bis 15 Uhr durchgepennt. Ich denke sein Zeitgefühl ist jetzt endgültig im Arsch.
Also, Pläne für den Abend. Da ich den Pool Biliard Raum noch nie benutzt habe, beschlossen wir Bier und Wein zu besorgen um dort ein paar Runden zu zocken. Vorher wollten wir noch Taco Bell ausprobieren. Keine gute Idee. Schmeckt alles sehr lahm und der Salat den die reintun ist komplett kalt. Hat zur Folge dass der ganze Burrito lauwarm ist. Ok, da gehen wir also nicht mehr hin.
Im Walmart traf uns dann der geballte Weihnachtshammer. Wir stellten uns fataler Weise am Self-Checkout Schalter an. Dauerte nur ca. eine halbe Stunde bis wir dran kamen. Amis sind nämlich noch weniger in der Lage als Deutsche die Teile zu bedienen. Obwohl es die hier schon länger gibt. Los ging alles mit einer Frau die 30 Teller kaufte. Es wurde jeder einzeln gescannt und vor und nach dem scannen auf die Sprachausgabe gewartet “please scan item, place item in the packaging area, select payment type or scan next item to proceed” wenn man sich jetzt noch vorstellt dass die Frau ne durchschnittliche Gehirnantwortszeit auf jeden Befehl von ca. 30 Sekunden hat, kann man sich ausrechnen wielange es dauert.
Ich lag zu diesem Zeitpunkt schon lachend am Boden bis zwei Asiatinnen versuchten ein Kinderfahrrad über den Scanner zu ziehen. Der Barcode war nicht etwa in exponierter Lage am Lenkerende, nein, irgendwo am Licht das von Reifen und Lenker eingebaut war. Ich konnte mich nicht mehr halten weil es einfach zu lustig aussah wie die beiden da rumwerkelten. Bei näherer Betrachtung aus der Ferne meinte Philipp noch, “der Kreditkartenscanner da oben sieht kaputt aus”. Seine Befürchtungen wurden Wahrheit als wir an den Schalter kamen. Nachdem wir in Teamarbeit in Rekordzeit unsere Sachen gescannt hatten, kam die Aufsicht an und meinte Cash Only … Ja, wir hatten natürlich keine 40 Dollar Cash. Also bin ich zum ATM gelaufen wo ich nochmal 10 Minuten hinter Idioten warten musste die nen Geldautomaten scheinbar zum ersten mal sahen.
Endlich mit Kohle bewaffnet konnte ich zurück zu Philipp. Inzwischen hatte der Kassenautomat jedoch die Transaktion abgebrochen wegen einem Timeout. Wir mussten also wieder auf die Aufsicht warten die das ganze zum Glück rückgängig machen konnte. Nach insgesamt 40 Minuten Wartezeit konnten wir endlich zum Auto …
Zuhause haben wir den Glühwein angerührt und uns schon mal ein paar Bier gegönnt. So ist denn nun auch der Abend zuende gegangen. Bis ca. 2 Uhr haben wir getrunken und Biliard gespielt. Sehr nett.
So, nun ist es der 24.12. und wir überlegen uns was wir bis zum Abends machen. Um 8 geht die Kirche los. Vielleicht schauen wir uns das Shopping Spektakel nochmal an Von einer Wirtschaftskrise konnte ich bisher jedenfalls noch nichts erkennen. Die Amis kaufen wie die blöden.
Dann feiert mal schön und bis bald 
Christoph
sehr lustig
in england haben diese selfcheckout kassen auch irgendwie länger gedauert als die normalen… aber man muss es ja mal ausprobiert haben.
Na dann sind wir ja doch nicht so doof.
Aber es ist wohl besser die Menschen an den kassen sitzen zu lassen.
ist echt interessant, was ihr so alles dort erlebt.